Ein Abgrund von 30 Metern tut sich direkt unter den Seilen auf,auf denen mein ganzes Team ohne Sicherungsseil balanciert. Zumindest könnte man das glauben, so konzentriert kämpft jeder einzelne in der Gruppe darum, tunlichst nicht von den Seilen zu fallen. Dabei sind es in Wirklichkeit höchstens 30 Zentimeter, die uns vom sicheren Boden trennen. Unsere Aufgabe war schnell erklärt: Alle Teammitglieder sollen über einen Parcours aus knapp über dem Boden gespannten Seilen balancieren – ohne dass der Boden berührt wird. Wenn einer den Boden berührt, muss die ganze Gruppe von von vorn anfangen.

Einzelkämpfer sind nicht gefragt

Bei dieser Übung wird für das Team erlebbar, dass Einzelleistungen sehr wichtig sind – aber eben bei weitem nicht alles. Ohne die anderen Gruppenmitglieder kann nicht einmal der begabteste Balancekünstler die gestellten Aufgaben erledigen. Im Gegenteil: Einzelkämpfer gefährden den Gesamterfolg des Teams, weil sie den anderen nicht die Hand reichen. Das führt zu neuen Koalitionen und zeigt die Vorteile eingespielter Teams auf! Auf den ersten Blick eine völlig unspektakuläre Übung, aber manche behaupten, es sei die „Königsdisziplin“ der Teamförderung. Was hier nämlich ausschließlich zählt, sind eine gute Strategie und perfekte Planung. Wenn die individuellen Stärken der Gruppenmitglieder nicht erkannt und entsprechend eingesetzt werden, wird das Team keinen Erfolg haben.

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